Rider (German)

Sutton erinnert mich irgendwie an eine zarte Wildblume, die zwischen Rissen im Beton erblüht. Sie ist wunderschön, taucht unerwartet auf und wirkt dabei so unglaublich voller Lebenskraft auf mich, besonders nachdem ich die letzten fünf Jahre im Gefängnis verbringen musste.

Als ich sie das erste Mal im Clubhaus erblickte, schlotterten mir die Knie und mir wurde so schwindelig, dass ich schon dachte, ich würde ohnmächtig werden. Doch Sutton ist selbst ängstlich. Ich weiß ja nicht, was sie durchgemacht hat, aber mein Mädchen kann kaum ihren eigenen Schatten sehen, ohne vor der Dunkelheit zurückzuschrecken.

Nach und nach gelingt es mir, Sutton aus ihrem Schneckenhaus herauszuholen und dabei demonstriere ich ihr, wie stark und mutig sie ganz von sich aus sein kann. Als sie jedoch von meiner Vergangenheit erfährt, geraten alle Fortschritte, die wir gemacht hatten, wieder ins Wanken.

Ob meine Wildblume mir verzeihen und über meine Fehler hinwegsehen kann? Ich wünsche es mir sehnlichst, denn ich weiß schon jetzt genau, dass ich ohne sie nicht mehr leben kann…